Mittwoch, 23. August 2017

[Rezension] Töte mich - Amélie Nothomb


    Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.08.2017
 Verlag : Diogenes
    ISBN: 9783257069891
    Fester Einband 112 Seiten
    Sprache: Deutsch



Graf Henri Neville muss seine Tochter Sérieuse , nachdem sie die Nacht im Wald verbracht hat, von einer Wahrsagerin abholen, die das jüngste der Neville-Kinder durchgefroren nachts dort aufgefunden hat. Und das kurz bevor die verarmte Adelsfamilie ihren bisherigen Sitz "Le Pluvier" verlassen muss. Ein letztes Mal soll die berühmte Garden Party abgehalten werden, um das Schloss ein letztes Mal in vollem Glanz erstrahlen zu lassen. Doch die Planung wird durch eine Vorhersage der Wahrsagerin in ein dunkles Licht gestellt – Graf Henri Neville wird einen Gast töten. Er fängt an eine Liste mit unliebsamen Gästen anzufertigen die es seiner Meinung nach verdient haben zu sterben. Doch seine  einst lebensfrohe Tochter, die jedoch seit ein paar Jahren in sich gekehrt und unglücklich ist, durchkreuzt den Plan des Vaters und bittet ihn sie auf seiner Party zu töten.

Die kurze Geschichte, auf nicht mehr als 112 Seiten, wirkt auf mich wie ein Märchen oder ein moderner Klassiker. Graf Henri Neville ist ein Musterbeispiel für den verarmten Adel – er nennt seine Kinder Oreste und Électre – wer sich mit der antiken Mythologie auskennt , oder mit den Schriften Sophokles wird die Namensgebung sofort verstehen und auch warum er seine Jüngste nicht Iphigenie nennt, sondern Sérieuse.  Amelie Nothomb erklärt dem Leser den Bezug, auf eine einzigartige Art die es wirklich herrlich skurril wirken lässt. 
Die überzeichneten Charaktere und ihre unrealistischen Dialoge, insbesondere zwischen Vater und Tochter lassen den Leser schmunzeln. 
Ich habe den Humor der Autorin genossen und habe dieses kleine Büchlein, welches unter dem schönen Schutzumschlag, fast Magenta leuchtet, an einem Abend verschlungen. Etwas enttäuscht war ich von dem Ende, da es mir viel zu schnell ging, aber das ist der einzige Kritikpunkt den ich habe.
Es war herrlich kurzweilig und ich werde es bestimmt nicht das letzte Mal gelesen habe. 
Wer diese Art von Literatur mag, ist mit Amélie Nothomb bestens versorgt. 






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