Samstag, 18. November 2017

[Rezension] Amt für Mutmaßungen - Jenny Offill



13.03.2017 ¦ Penguin  ¦ 176 Seiten ¦ TB ¦  Deutsch ¦ Roman  ¦ 9,00€ ¦



In kurzen Abschnitten schildert Jenny Offill die Geschichte einer Ehe, und die Geschichte einer Familie die langsam in sich zerfällt. Die Geschichte handelt von einer namenlosen Frau und einem namenlosen Mann. Auch das Kind bleibt namenlos. Durch die Gedankengänge der Frau erfahren wir, wie ihr Leben abgelaufen ist. Wie sie den Mann kennen gelernt hat und mit ihm eine Familie gründete und wie diese langsam zerfällt.
Mehr möchte ich gar nicht zu der Handlung sagen.
Der Schreibstil ist fast puristisch, er ist abgehackt und so ganz anders als ich ihn bis dato kannte.
Die intimen Gedanken der Frau werden fast zu den Gedanken des Lesers. Wir fühlen die Freude, die Liebe und den Schmerz gleichermaßen und hoffen immer wieder, dass es ein gutes Ende gibt und wir nicht mit dem Schmerz der Frau alleine gelassen werden.
Sie offenbart uns Wünsche und Träume, die so realitätsnah sind, dass wir manchmal nicht wissen ob es unserer sind oder tatsächlich die der Frau.
Wir kennen weder die Namen, noch die Gesichter der Personen, doch genau das macht diese Liebesgeschichte so real. So real, dass es die eigene seine könnte. Egal ob wir sie bereits erlebt haben, gerade erleben oder noch erleben werden.
Jeder kann Teil dieser emotionalen Beziehung  sein.
Ich habe mir viel unterstrichen und markiert. Während dem Lesen bin ich manchmal in Gedankengänge versunken und in Gefühlswelten eingetaucht, die nicht meine wahren.
Ich hatte das Gefühl das Tagebuch unserer Protagonistin zu lesen oder in ihrem Kopf zu sein.
Ein kurzer, knackiger Roman, der so viel mehr ist als es den Anschein macht. Es gibt tatsächlich nicht mehr zu sagen als, lest es, taucht in die Welt der Protagonisten ein und genießt es. 



Werbung: Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches ich vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen habe. 

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