Mittwoch, 30. November 2016

[Rezension] Die Schwester des Tänzers - Eva Stachniak



Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.10.2016
Verlag : Insel Verlag
ISBN: 9783458361787
Flexibler Einband 570 Seiten
Sprache: Deutsch
Preis: 15,95€

In der Familie Nijinsky dreht sich alles ums Ballett. Die beiden Geschwister Bronislawa, genannt  Bronia und Waslaw wachsen um 1900 in St. Petersburg auf. Für beide ist der Weg vorgezeichnet, denn auch ihre Eltern tanzen.  Waslaw und Bronia  werden an der kaiserlichen Ballettakademie aufgenommen. Schnell stellt sich heraus, dass Waslaw eine ganz besondere Begabung für das Tanzen hat. Neben Ruhm in den Weltstädten, wie Paris, London oder New York sind aber auch hartes Training, und ein geschundener Körper Alltag.
Eine Geschichte über zwei real existierende Geschwister, die trotz ihrer Ungleichheiten eins teilen, die Liebe zum Ballett. Doch das Schicksal macht den beiden einen Strich durch die Rechnung.

 
 
Der erste Satz: "9 . Oktober 1939. Kabine 11, Koje 3, SS American Trader.Meine letzte Adresse? 
Denn dieses Schiff kann leicht mein Sarg werdenm wenn es irgendwo zwischen Europa und Amerika sinkt wie letzten Monat die SS Athenia auf ihrem Weg nach Montreal"
 


 
Ich muss gestehen, dass ich mich mit diesem Roman sehr schwer getan habe. Ich habe mich sehr darauf gefreut und gedacht dass ich sehr viel Spaß daran haben werde. Leider habe ich mich getäuscht.
Ich bin sehr langsam in die Geschichte hereingekommen. Ich kann nicht genau sagen woran das lag. Da der Schreibstil war etwas hochgestochen, doch mit der Zeit konnte ich mich daran gewöhnen.
Der Roman ist in verschiedene Zeitabschnitte eingeteilt, so kann der Leser sich gut zurechtfinden.
Zu Beginn erfährt man viel über die Tänzerfamilie Nijinsky, sowohl über die Eltern als auch über die Kinder. Leider waren einige Passagen sehr langatmig und sehr detailreich. Ich denke, genau das könnte vielen sehr gutgefallen, leider konnte ich, da ich mich mit Ballett, Tanz und Russland nicht gut auskenne, nicht sonderlich viel damit anfangen.  
Auch historische Ereignisse, wie der Sturz des Zares und der 1. Weltkrieg spielen in diesem Werk eine Rolle.
Auch wenn viel passiert, habe ich schnell das Interesse verloren. Es ist keinerlei Spannung aufgekommen und es ist mir egal gewesen was mit den Charakteren passiert. Ich konnte keine Verbindung zu den Protagonisten aufbauen, was bei einem Buch mit über 500 Seiten doch sehr schade ist.
„Die Schwester des Tänzers“ basiert auf gut recherchierten Fakten. Da hat die Autorin echt gute Arbeit geleistet. Dennoch muss ich leider sagen, dass dieses Werk von ihre eine Enttäuschung war.
Vielleicht war es einfach der falsche Zeitpunkt für mich und ich konnte mich deswegen nicht gut in die Geschichte fallen lassen.





Mittwoch, 23. November 2016

[Themen in Büchern] Blindheit und Sehbehinderung I Buchtipps

Auf das Thema Blindheit bin ich durch den Thriller "Der Augensammler" von Sebastian Fitzek, insbesondere durch seine Danksagunf, aufmerksam geworden.
Natürlich ist das ein Thema,das einen immer wieder begegnet, aber es oft nicht bewusst wahrnimmt.
Ich denke jeder von uns hat sich mal Gedanken darüber gemacht, wie es wäre blind zu sein.
Aber was bedeutet es medizinisch blind zu sein.

Definition

Ein Mensch ist sehbehindert, wenn er auf dem besser sehenden Auge selbst mit Brille oder Kontaktlinsen nicht mehr als 30 % von dem sieht, was ein Mensch mit normaler Sehkraft erkennt. (Sehrest ≤ 30 %)

Ein Mensch ist hochgradig sehbehindert, wenn er auf dem besser sehenden Auge selbst mit Brille oder Kontaktlinsen nicht mehr als 5 % von dem sieht, was ein Mensch mit normaler Sehkraft erkennt. (Sehrest ≤ 5 %)

Ein Mensch ist blind, wenn er auf dem besser sehenden Auge selbst mit Brille oder Kontaktlinsen nicht mehr als 2 % von dem sieht, was ein Mensch mit normaler Sehkraft erkennt. (Sehrest ≤ 2 %)
Quelle:Blinden und Sehbehinderten Verein Schleswig Holstein


Es gibt Menschen, die wirklich nichts erkennen können. Aber es gibt auch Menschen, die als blind gelten, die beispielsweise Schemen erkennen können oder die Unterscheidung zwischen Hell und Dunkel wahrnehmen können.


In verschiedenen Büchern wird Blindheit thematisiert. Auch hier habe ich wieder sechs, sehr unterschiedliche Bücher herausgesucht.


Bücher

Beide Thriller sind sehr zu empfehlen. Jedoch ist das Thema "Blindheit" in "Belladonna" von Karin Slaughter nicht ganz so präsent wie in "Der Augensammler"von Sebastian Fitzek.

https://www.lovelybooks.de/autor/Karin-Slaughter/Belladonna-40836835-w/   https://www.lovelybooks.de/autor/Sebastian-Fitzek/Der-Augensammler-552772325-w/ 
 


"Alles Licht,dass wir nicht sehen" gehört mit zu meinen Jahreshighlights aus dem Jahr 2015. Hier geht es um den zweiten Weltkrieg und ein blindes Mädchen.
"Birnbäume blühen weiß" hat mich in meienr Jugend sehr fasziniert und gehört zu den Büchern, die mir bis heute positiv im Gedächtnis geblieben sind. Tolles und sehr tragisches Buch.
https://www.lovelybooks.de/autor/Gerbrand-Bakker/Birnb%C3%A4ume-bl%C3%BChen-wei%C3%9F-144434060-w/



Auch "Wie Licht schmeckt" habe ich als Jugendliche gelesen. Der Jugendroman von Friedrich Ani wurde auch verfilmt.
"Herzenhören" von Jan - Philipp Sendker habe ich nicht gelesen, hört sich aber nach seinem sehr schönen Roman an.

  https://www.lovelybooks.de/autor/Jan--Philipp-Sendker-/Das-Herzenh%C3%B6ren-143442480-w/

Habt ihr schön Bücher gelesen mit blinden Protagonisten?

Samstag, 19. November 2016

[Rezension] Die Therapie - Sebastian Fitzek



Erscheinungsdatum : 01.07.2006
Verlag : Knaur Taschenbuch
ISBN: 9783426633090
Flexibler Einband 336 Seiten
Sprache: Deutsch
Preis: 9,99€
 
 
Die zwölfjährige Tochter des bekannten Psychiaters Victor Larenz verschwindet spurlos.
Bis heute, vier Jahre später, bleibt der Fall ungeklärt und keiner weiß ob Josy lebt oder tot ist.
Victor Larenz hat sich in sein abgelegenes Ferienhaus auf der Insel Parkum zurückgezogen.
Dort bereitet er sich auf ein Interview mit einer bekannten Zeitschrift vor, und versucht die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten.
Vor vier Jahren ging er mit seiner Tochter, die an einer unbekannten Krankheit leidet, zum Arzt. Doch Josy ist dort spurlos verschwunden und keiner scheint sie dort jemals gesehen zu haben.
Seine Frau hat sich im Gegensatz zu ihm in Arbeit gestürzt, er hat seine Praxis geschlossen.
Auf der Insel sucht ihn eine junge Frau auf, die unter Schizophrenie leidet. Da er Spezialist auf diesem Gebiet ist, möchte sie sich nur von ihm behandeln lassen.
Wegen eines Unwetters  kann die junge Frau die Insel nicht verlassen und so beschließt Larenz, sie zu behandeln. Schnell muss er feststellen, dass ihre Erzählungen viel mit seiner verschwundenen Tochter zu tu hat.
Die Jagd nach der Wahrheit beginnt….

„Die Therapie“ ist das erste Werk von Fitzek. Nach geplanten 4000 Exemplaren mussten weitere gedruckt werden, da es innerhalt kürzester Zeit die Bestellerlisten hinaufgestiegen ist.
Zu Recht. Auch wenn ich den Thriller erst Jahre nach dem Erscheinen gelesen habe, ist es immer noch ein Meisterwerk mit Überraschungseffekt.
Der Schreibstil, erstrecht für ein Debut, ist wirklich grandios. Fitzek versteht es einfach, Spannung zu erzeugen und auch aufrecht zu erhalten.
Er spielt mit Fiktion und Realität, mit Normalität und Wahnsinn wie kein anderer.
Zunächst scheint der Leser sich sicher zu sein, was er gerade liest. Doch im Laufe der Zeit verschwinden die Grenzen zwischen Fiktion und Realität.
Fitzek führt seine Lese bis zu letzten Seite in die Irre und die Spannung  ist kaum auszuhalten.
Das Ende hätte so wahrscheinlich keiner erwartet. Unglaublich was dieser Mann kann.
Ein großes Lob an den Autor, der super gut über psychische Erkrankungen recherchiert haben muss, nicht nur für dieses Werk.
Ich kann „Die Therapie“ jeden Thriller Fan und jedem der es sein will nur ans Herz legen.