Mittwoch, 23. Mai 2018

[Rezension] Die Geschichte des Wassers - Maja Lunde




19.03.2018¦ btb¦ 480 Seiten  ¦ HC ¦ deutsch¦ 20,00€  ¦2/4 (Klimaquartett)¦ Roman¦ OT:Blue

2017 - Die Norwegerin Signe liebt ihre Heimat und die Flüsse, Fjorde und Gletscher.
Doch das damit verbundene Wasser soll anderweitig genutzt werden.
Ausgerechnet ihre Mutter und ihr späterer Ex-Freund schalachten die wunderschöne norwegische Natur ist. Signe versteht nicht, wie man sie mutwillig zerstören kann und versucht alles, das die Natur so wie sie ist, erhalten bleibt.
2041 - Einige Jahrzehnte später flüchtet David mit seiner kleinen Tochter in ein Flüchtlingslanger in Frankreich. Durch einen Brand wurde sein Heimatort zerstört und nun ist er auf der Flucht vor der Hitze und dem Wassermangel, der überall auf der Welt zu spüren ist. Er hat seine Frau und seinen einjährigen Sohn verloren und hofft sie bei ihrem ausgemachten Treffpunkt, das Lager, wieder zu finden.
„Die Geschichte des Wassers“ ist ähnlich aufgebaut wie sein Vorgänger „Die Geschichte der Bienen“.
Zu unterschiedlichen Zeiten begleiten wir unterschiedliche Personen, die doch irgendwie miteinander verwoben sind, wie die Natur zu Grunde geht.
Ohne Wasser kein Überleben.  Es ist unser Lebenselixier. Doch die Menschen gehen unvorsichtig mit der Welt um und zerstören ihre Lebensgrundlage. Auch hier schafft Maja Lunde eine dystopische Zukunft und zeigt uns Lesern auf, was passieren könnte, wenn wir weiterhin so gedankenlos mit der Natur umgehen. Ein Thema, das zum Nachdenken anregt.
Leider hat mit ihr zweiter Roman weniger gut gefallen, als ihr erster.
Vielleicht lag es daran, dass wir hier nur zwei Perspektiven haben, und im Vorgänger drei.
Die Zerstörung wurde hier nicht ganz so deutlich, beziehungsweise ging mir nicht so nahe.
Mit Signe bin ich erst ganz zum Schluss warm geworden und hab zwischenzeitlich ihren Handlungsstrang gar nicht verstanden. Ich wusste nicht wer in ihrer Familie auf welcher Seite steht und was genau passiert – erst zum Ende hin wurde es deutlich, aber da habe ich schon so gut wie vollständig das Interesse an ihrer Story verloren.
Ganz anders bei David und seiner kleinen Tochter. Die Handlung fand ich spannend und habe sehr mitgefühlt. Manche Handlungen von ihm konnte ich nicht ganz nachvollziehen – beispielsweise die Rangelei – aber das hat dem Ganzen kein Abbruch getan. Ich wollte unbedingt wissen wie es mit ihm und seiner Tochter weitergeht. Besonders mitgefiebert habe ich bei der Suche nach seiner Frau und seiner Tochter. Es hat mich innerlich fast zerrissen, dennoch muss ich sagen, dass die Thematik des Wassers zwar vorhanden war, aber nicht drastisch genug für mich ausgearbeitet wurde.  Dabei bietet das Thema Wasser beziehungsweise Wassermangel so viel Potential.
Im Vergleich zu „Die Geschichte der Bienen“ war dieser Roman leider sehr schwach, aber an für sich ein guter und solider Roman.
Ich bin gespannt, welche Thematiken sie in den weiteren zwei Teilen bearbeiten wird und ob sie mich wieder mehr begeistern können.

Es handelt sich um ein Rezensionsexemplar aus dem btb-Verlag.

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