- Aktuelle Ausgabe : 14.01.2015
- Verlag : Droemer
- ISBN: 9783426199565
- Fester Einband 368 Seiten
- Sprache: Deutsch
- Preis: 19,99€
Karl Heidemann wird 1982 als Sohn von Charlotte und Johann geboren. Er schreit und schreit und schreit. Nur die Spaziergänge mit seinem Vater haben eine beruhigende Wirkung auf ihn.
Bald merken seine Eltern dass Karl ein sehr sensibles Gehör hat und aus diesem Grund immer schreit. Sie treffen eine Entscheidung. Sie wollen ihn in einer ruhigeren Umgebung großziehen, in ihrem Keller. Dort wächst er abgeschottet von den anderen Dorfbewohnern aus.
Dem Leser wird schnell klar, dass Karl kein normales Kind ist. Der Leser begleitet Karl wie er erwachsen wird. Sein Lebenslauf wird relativ distanziert betrachtet und man erlebt die Veränderungen die der Junge durch macht bis es zur unerwarteten Eskalation kommt. Er tötet und empfindet diese eigentlich grausamen Taten als Erlösung.
Dieser Roman ist echt großartig. Man erlebt die Geschichte
eines Menschen, wie er denkt und fühlt. Auch wenn es schockierend ist hat der
Leser Verständnis für ihn. Es hat mich
etwas erschreckt und erstaunt dass man für einen Mörder Sympathien entwickeln
kann. Dieses Buch ist kein Thriller, auch wenn der Titel es vielleicht vermuten
lässt. Die vielen detailreichen Beschreibungen wirken auf den Leser sehr
beklemmend. Es wird über Emotionen
berichtet, der Schreibstil wirkt dagegen eher emotionslos. Dadurch entsteht
eine gewisse Distanz zu dem Protagonisten. Man weiß nicht genau was man denken
und fühlen soll. Die eigene Moralvorstellung wird durcheinander geworfen. Die facettenreiche Betrachtung des Todes regt
zum Nachdenken an. Wer sich intensiv mit dem Thema Tod und Erlösung
auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich diesen Roman, auch wenn er teilweise
etwas langatmig ist. Ich gebe 3,5 von 5 Sterben.
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