Erscheinungsdatum Erstausgabe : 03.04.2017
Verlag : DVA
ISBN: 9783421047304
Fester Einband
Sprache: Deutsch
Preis: 19,99€
„Die weiße Rose“ der Name der Widerstandsgruppe rund um Sophie und Hans Scholl sollte jedem ein Begriff sein. In der Schule wird darüber gesprochen und es gibt unzählige Literatur dazu, vor allem zu den beiden Scholl-Geschwistern. Die Historikern Miriam Gebhardt fügt der Literaturliste ein weiteres Werk hinzu, welches sich nicht hauptsächlich mit den bekannten Persönlichkeiten Hans und Sophie beschäftigt, sondern auch mit den weiteren Hauptakteuren Alexander Schmorell, Christoph Prost, Willi Graf und Kurt Huber.Diese Namen waren mir bis dato nicht bekannt, beziehungsweise ich habe nicht viel über die weiteren Widerstandsgruppenmitglieder gewusst.Die Autorin untersucht die Biografie der Beteiligten und versucht die Frage zu beantworten, wie ganz normale Deutsche zu Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus entwickeln konnten und so ihr Todesurteil unterschrieben.Miriam Gebhardt ist Historikern und Journalistin, und genau das merkt man diesem Werk an. Sie bemängelt vorhandene Literatur zur weißen Rose, indem sie die unreflektierte Sichtweise vieler Autoren bemängelt und ihren Blickwinkel auf die Historie als vollständiger betrachtet. Inwieweit sie damit Recht hat, kann ich nicht beurteilen. Ich hatte das Gefühl sie konnte sich nicht entscheiden ob es ein geschichtswissenschaftliches Werk sein soll oder ein Sachbuch mit journalistischem Anspruch. Als Einführung ist es auf jeden Fall lesenswert, die Sprache ist einfach und fließend zu lesen. Dennoch hätte ich mir den Fokus mehr auf den Ereignissen gewünscht. Der Untertitel – Wie aus ganz normalen Deutschen Widerstandskämpfer wurden – weist natürlich darauf hin, dass der Fokus mehr auf den Akteuren als auf dem Geschehen selbst liegt. Den Teil der Persönlichkeitsstudien finde ich gelungen, da viele Namen mir keinen Begriff waren. Der Leser bekommt einen Überblick über die Personen, deren Biografie und den Motiven. Viel bleibt spekulativ, wahrscheinlich wegen mangelnder oder ungenauer Quellen.Die Motive der Gruppe bleiben schwammig und die Interpretation der Autorin etwas fragwürdig. Wer sich mehr mit den Flugblättern, Handlungen und Auswirkungen beschäftigen möchte, ist meiner Meinung nach mit diesem Werk nicht gut bedient. Wer mehr über die Charaktere erfahren möchte, oder generell wenig über „Die weiße Rose“ weiß, kann dieses Werk zur Hand nehmen. Als historisch korrektes Werk kann dies nicht betrachtet werden, da viel reine Interpretation der Autorin ist und viele Fakten o.ä. über „Die Weiße Rose“ nicht in Erfahrung gebracht werden konnte und nicht mehr gebracht werden kann.
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