Samstag, 21. Oktober 2017

[Rezension] ES - Stephen King



14.08.2017 ¦ Heyne ¦ 1534 Seiten ¦ TB  ¦  Deutsch ¦ Horror  ¦ 14,99€




Mit ES hat Stephen King eins der bekanntesten Horrorwerke der Weltliteratur erschaffen. Erstmals erschienen ist es in Deutschland 1986. Mit diesem neuem (Film-)Cover hat Heyne eine tolle Neuauflage gestaltet, für die es sich lohnt über 1500 Seiten zu lesen,
Pennywise, der tanzende Clown, ist jedem ein Begriff. Diese Figur hat es sogar in die amerikanische Popkultur geschafft und schürt wie kein anderer es je geschafft hat, die Angst vor Clowns (=Coulrophobie).
Für mich ist ES nicht das erste Werk von Stephen King welches ich gelesen habe, aber das längste (für mich)  und bekannteste.
Durch die Länge des Romans konnte eine epische und spannende Geschichte erzählt werden, mit sehr viel Tiefgang. 
Alle Charaktere sind sehr gelungen, sowohl als Kinder in den Jahren  1957/58 als auch als Erwachsene Jahr 1984/85. 
Die Story spielt auf zwei  Zeitebenen, die Charaktere trifft man zunächst als 11-jährige Kinder an und knapp 27 Jahre später als Enddreißiger. Stephen King hat es geschafft, die Charaktere des Club der Verlierer authentisch wirken zu lassen. Jede einzelne Person bekommt Tiefe und wir können uns in sie hineinversetzten. Bei sieben Kindern ist dies erstaunlich, besonders wenn wir sie in verschiedenen Lebensabschnitten erleben. Sowohl als Kinder, als auch als Erwachsene kämpft der Club gemeinsam gegen das Böse, gegen ES, gegen Pennywise. Aber nicht nur ES macht den Kindern zu schaffen, sondern auch Henry Bowers, der Raudi der Stadt Derry. 
Bevor die Geschichte um die Kinder Beverly Marsh, das einzige Mädchen, dem dicken Ben Hanscom, der „Brillenschlange“ und Schandmaul Richie Tozier, dem hypochondrischen Eddie Kaspbrak, dem Juden Stan Uris und dem Schwarzen Mike Hanlon , und „Stotterbill“ Denbrough richtig losgeht, werden uns in den ersten Kapiteln bereits drei gräßliche Tode präsentiert. 
Aber nicht nur die Gestaltung der Protagonisten und wie ihre Familien und Ängste gestaltet worden sind, sondern auch der Horror ist grandios. Für mich war es gleichzeitig ein fieser Horrorroman der mir des öfteren Gänsehaut beschert hat, aber auch ein kritischer Gesellschaftsroman.
Ich finde ES ist nicht das gruseligste in dieser Story, sondern oftmals das Verhalten der Erwachsen, insbesondere Beverlys Vater oder dem Vater dessen beiden Söhne ums Leben gekommen sind. 
Aber auch die Sexszene im Wald ist sehr verstörend und kam sehr plötzlich. Wer sich in seinem Umfeld umschaut wird bestimmt den ein oder anderen Charakterzug wiedererkennen, was sehr erschreckend sein kann.
Für alle Stephen Kind Fans ist ES ein absolutes Muss. Wer sich für Horror interessiert, oder grausame und verrückte Ereignisse und Charaktere, kann ich dieses Werk nur ans Herz legen.
Ich habe beide Verfilmungen gesehen, fand beide auch sehr gelungen, aber besonders der neueste hat wenig mit dem Buch zu tun. Wer also die „wahre“ Geschichte von Pennywise erfahren möchte, muss zu dem Buch greifen. 


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