[Rezension] Hex - Thomas Olde Heuvelt

16.10.2017¦ Heyne¦ 432 Seiten  ¦ EB ¦ deutsch¦ 9,99€  ¦Hexen¦ Horror¦  Hex

Black Spring ist ein kleiner und idyllischer Ort im Hudson Valley. So scheint es jedenfalls – Türen müssen nicht abgeschlossen werden und Kinder können unbehelligt auf der Straße spielen. Doch ein Geheimnis hat der Ort, der alle Gemeindemitglieder zusammenschweißt.
Katherine, eine dreihundert Jahre alte Hexe, dessen Augen und Mund zugenäht worden sind, lebt neben den Einwohnern in Black Spring.
Niemand außerhalb des Ortes darf von ihr erfahren oder ihr gar die Augen oder den Mund öffnen – denn sonst wird Black Spring von einem furchtbaren Fluch heimgesucht.
Die Geschichte wird mit einer normal erscheinenden Abendessensituation eingeleitet. Eine Familie mit zwei pubertierenden Jungen und dem ganz normalen Wahnsinn – so wie man es vielleicht aus dem echten Leben kennt  - nur steht eine Hexe in Ecke des Raumes.
Und genau so ist Katherine, sie taucht einfach irgendwo auf, steht rum und macht einfach nichts.
Damit Außenstehende Katherine nicht wahrnehmen lassen sich die Einwohner einiges einfallen damit die Hexe das Geheimnis von Black Spring bleibt.
Als ein Paar in das beschauliche Örtchen ziehen möchte bleibt nichts unversucht sie dazu zu bewegen nicht nach Black Spring zu ziehen – von Beleidigungen bis Drohungen ist alles dabei – denn jeder der sich dort niederlässt wird sein Leben lang dort wohnen bleiben müssen.
Alle Bürger wollen den Schein wahren und halten sich an eigens wegen der Hexe aufgestellte Regeln. Als Jugendliche anfangen zu rebellieren und Dinge tun, die eigentlich verboten sind bringen sie das ganze Übel zum Rollen.
Die ganze Geschichte lässt sich wie ein Horrorfilm lesen – doch alles ist gespickt mit Sarkasmus, was mich immer wieder zum schmunzeln gebracht hat.
Die Charaktere wirkten auf mich sehr authentisch und der Schreibstil hat sein übriges getan und mich super schnell durch die Geschichte fliegen lassen.
Den Aufstand der Jugendlichen konnte ich total nachvollziehen und die Konsequenzen waren fatal- nicht nur für die Jungs, sondern für das ganze Dorf.
Es wirkte für mich trotz Fantasy und Horrorelementen realistisch und hat mich in den Bann der Hexe gezogen. Bei einigen Szenen musste ich schlucken – was für mich ein gutes Horrorbuch ausmacht.  Dennoch ist der Horror, der in Black Spring subtiler als in üblichen Horrorfilmen, denn wir begegnen ihm nicht nur in Form der Hexe sondern auch in einigen Bewohnern des Dorfes.
Die Geschichte nimmt eine Wendung, die ich so nicht erwartet habe und mich wirklich sprachlos zurücklies. Hut ab vor dem Autor.
Thomas Olde Heuvelt hat aus seinem aus dem in niederländisch erschienen Original ein anderes Werk erschaffen, indem er das Ende abgeändert hat.
Ich würde wahnsinnig gerne wissen wie das Original endet. Falls ihr was dazu wisst, schreibt mir gerne in die Kommentare.