Mittwoch, 9. Mai 2018

[Sachbuchrezension] Die Stadt des Affengottes - Douglas Preston




04.09.2017¦ DVA¦ 380 Seiten  ¦ HC ¦ deutsch¦ 20,00€  ¦Honduras¦ Sachbuch/Reisebericht¦ The Lost City of the monkey god






Schon seit dem 16. Jahrhundert kursieren Gerüchte über eine Provinz im Regenwald von Honduras, deren Städte reich und prachtvoll seien sollen.
Ganz besonders die „Ciudad Blanca“ ( die weiße Stadt), welche auch als Stadt des Affengottes bezeichnet wird.
Forscher und Abenteuer machten sich immer wieder auf die Suchen nach dieser Stadt und eine längst in Vergessenheit geratene Zivilisation zu erforschen, die wie man zunächst vermutete, nicht Maya sind.
Es wurden Zeugnisse der Vergangenheit und Ruinen gefunden, doch bis zu der sagenumwobenen Stadt ist bisher kein Mensch vorgedrungen.
Tödliche Krankheitserreger, giftige Schlangen und das vom Dschungel überwucherte Gelände machen es nahezu unmöglich sich tiefer in den Urwald von Honduras zu bewegen.
Moderne Lasertechnik macht es möglich, das Gelände aus der Luft zu scannen.
Bei einer Expedition, die sich der Schriftsteller und Journalist Douglas Preston anschloss, wurden mit Hilfe dieser Technik aufnahmen gemacht, die Hinweise darauf gibt, dass es eine größere Ansiedlung mitten im Dschungel gab.
Doch auch heutzutage muss der beschwerliche Gang durch den Urwald gegangen werden um archäologische Funde zu entdecken und zu erforschen.
Handelt es sich bei dem Fund tatsächlich um unentdecktes Gebiet und um die Stadt des Affengottes?
Wir begleiten die Expeditionsteilnehmer auf ihrer Reise durch Honduras.

HIER könnt ich euch den Trailer zu dem Buch anschauen.

Bereits als Kind habe ich mich für Archäologie interessiert und so war mir sofort klar, dass ich dieses Buch lesen möchte.
Der Autor ist kein unbekannter, bekannt wurde er durch seine Thriller Reihen, die er gemeinsam mit Lincoln Child schreibt. Bevor er sich ganz der Literatur widmete studierte er unteranderem Biologie, Geologie, Anthropologie und Chemie. Er ist ein durchaus interessierter Mensch und es macht Spaß ihn auf seiner Reise durch den Dschungel zu begleiten.
Zu Beginn schildert der Autor aus der Ich – Perspektive die Mythen um die Stadt „Ciudad Blanca“ und taucht in die Vergangenheit ab und erzählt uns welche Mythen es um die Stadt gibt und welche Forscher versucht haben zu ihr vorzudringen.
Der Einstieg ist sehr gelungen und macht den Leser neugierig auf die Stadt und ob die Expeditionsteilnehmer von 2012 diese Stadt wirklich entdeckt haben oder ob es sich wie bei einigen anderen Forschern nur um eine Verwechslung handelt oder ob die Expedition auf Grund der unzugänglichen Lage der Stadt abgebrochen werden musste.
Dies schildert der Autor im zweiten Teil. Wir begleiten ihn und die Forscher tief in den Urwald und erfahren wie die Expedition vorbereitet wurde und was sie alles währenddessen erlebten. Aber auch die politische Lage von Honduras ist von Bedeutung und es gibt einige Hürden, die die Männer und Frauen überwinden mussten.
Douglas Preston schildert seine Eindrücke sehr ausführlich und die Erlebnisse, die unteranderem durch Angst geprägt worden sind, werden für den Leser authentisch und wirken real.  So schildert er uns beispielsweise eine Begegnung mit einer der giftigsten Schlangen auf der Welt, der Lanzenotter.
Aber mit dem Verlassen des Urwalds ist es noch lange nicht mit der Gefahr vorbei. Wochen- oder Monate später wird festgestellt, dass ungefähr die Hälfte aller Expeditionsteilnehmer an einer schweren Tropenkrankheit leiden – welche in manchen Fällen sogar tödlich sein kann.  Der Leser bekommt genau geschildert wie diese Krankheit aussieht und welche Strapazen es bei der Diagnose und der Behandlung gab.
Hier musste ich leider etwas schlucken – die Thematik fand ich super interessant, aber es ging mir leider doch zu sehr ins Detail. Ich habe Probleme über Krankheiten oder Parasiten zu lesen oder etwas zu sehen und es hat es mir nicht einfach gemacht der Geschichte bis zum Ende zu folgen.  Hätte ich vorher gewusst, dass es so ins Detail geht, hätte ich vermutlich nicht zu dem Buch gegriffen, bin aber froh es getan zu haben.
Wer Probleme damit hat kann die Kapitel einfach überspringen (warum hab ich das nicht getan?)
Sehr spannend fand ich auch – nicht nur in Bezug auf diese Expedition – dass die Verbindung zwischen dem Untergang einiger Kulturen und die Verbreitung von Krankheiten und Epidemien. Ein interessantes und wichtiges Thema die einiges in der Vergangenheit erklären könnte.
Ansonsten hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Die Reise und die Informationen, die der Leser geboten bekommt ist sehr aufschlussreich und interessant.
Es sind Bilder enthalten, die für den ein oder anderen Leser das Ganze vielleicht noch anschaulicher gestalten.
Über Honduras habe ich mich bisher noch sehr wenig informiert – das Buch hat mich aber gezeigt, dass es noch so viel auf der Welt zu entdecken gibt, was andere Länder oder vergessene Kulturen angeht.  
„Die Stadt des Affengottes“ wird bestimmt nicht das letzte Buch dieser Art sein.

Wer das Buch bereits gelesen hat oder keine Angst hat sich spoilern zu lassen (da es sich um ein Sachbuch und um Tatsachen handelt ist der Ausgang eventuell bekannt) kann sich HIER einen Artikel auf englisch über die Expedition durchlesen.

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